Passauer Arbeits- und Berufszufriedenheitskonzept (PAllianCZ)
PAllianCZ war ein Interreg-IIIA-Projekt zwischen den Universitäten Passau, Budweis und Prag für die Entwicklung von alternativen Methoden zur Verbesserung der Stressbewältigung am Arbeitsplatz. Das Projekt lief von 2006 bis 2007.
Projektbeschreibung
Lehrerinnen und Lehrer sind den unterschiedlichsten und vielfältigsten Erwartungshaltungen ausgesetzt. Ihre Aufgaben und Funktionen (z.B. unterrichten, erziehen, beurteilen, beraten, innovieren) müssen angesichts gravierender gesellschaftlicher Veränderungen neu definiert und erweitert werden. Ständig neue Herausforderungen im schulischen Alltag, wie erziehungsschwierige und verhaltensauffällige Schüler, große Klassenstärken, ein hoher Anteil an ausländischen Schülern, Arbeitszeiterhöhungen und mangelnde Anerkennung von Seiten der Eltern und der Dienstaufsicht, zeigen persönliche Grenzen auf, fordern Kompetenzen und mindern gegebenenfalls bei Misserfolgen das eigene Selbstwertgefühl. Zudem können das Arbeitsumfeld, Beziehung zu Kollegen und Vorgesetzten (z.B. Mobbing, Konkurrenzverhalten) negativ auf die Arbeitszufriedenheit wirken und Folgen für die Arbeitsleistung, aber auch für die körperliche Verfassung haben. Aktuelle empirische Untersuchungen belegen, dass in Deutschland nur ca. 8 Prozent der Grund- und Hauptschullehrer die Pensionierungsgrenze erreichen. Im Vergleich dazu arbeiten nur 18 Prozent der Gymnasiallehrer bis zum 65. Lebensjahr.
Thematisierung und Verbesserung der Arbeitszufriedenheit
Das vorliegende Projekt hatte die Thematisierung und Verbesserung der Arbeitszufriedenheit durch die Stärkung der persönlichen Kompetenzen von Lehrenden zum Ziel. Adressaten waren sowohl Lehramtsstudierende, Lehrende als auch Dienstvorgesetzte. Mit einer binational durchgeführten Umfrage unter Lehrenden in Bayern und Tschechien zum Umgang mit Belastungen am Arbeitsplatz und der eigenen Arbeitszufriedenheit wurde der Weiterbildungsbedarf ermittelt und zu deren Deckung entsprechende Weiterbildungsmaßnahmen (Multiplikatoren) inklusive einer software-gestützten Plattform zur Selbsthilfe und Diagnose entwickelt.
Als Projekt - und Ansprechpartner in Tschechien konnten die Universität Budweis (Prof. Dr. Jürgen Eder) und die Karlsuniversität Prag (Frau PhDr. Eva Podhajská, Ph.D.) gewonnen werden. Ein stetiger Erfahrungsaustausch aller drei Partneruniversitäten, aber auch die Integration verschiedener Institutionen (z.B. Goethe-Zentrum Budweis), gab Aufschluss über aktuelle Problemfelder und bietet die Möglichkeit, schnell individuelle Hilfs- und Präventionsmaßnahmen anzubieten.