Internationalisierung at Home (IaH)
Mit der Internationalisierung at Home (IaH) wird eine Perspektive auf Internationalisierung im Hochschulkontext beschrieben, die auf den schwedischen Wissenschaftler Bengt Nilsson (1999) zurückgeht und unter anderem die Implementierung eines internationalen Hochschulcampus mit entsprechenden, auch sprachbezogenen Angeboten sowie eine Internationalisierung der Curricula und des Lehrangebotes mitbedenkt. Nilsson erhoffte sich von dieser Form der Internationalisierung die Förderung transnationaler, respektive kultureller Sensibilität und Kompetenz. Internationalisierung at Home kann dazu beitragen, eine weitreichendere Diskussion um Zieldimensionen und daran geknüpfte Voraussetzungen einer Internationalisierung der Hochschulen anzustoßen und diese über die administrative Ebene hinauszuführen und darüber hinaus inklusive Zugänge zu internationalen Erfahrungen auch für jene Studierende öffnen, deren finanzielles und/oder Zeitbudget einen studienbezogenen Auslandsaufenthalt erschweren.
Die coronabedingten Einschränkungen internationaler Mobilität haben die Weiterentwicklung von IaH-Formaten hinsichtlich der Integration virtueller Lernwelten beschleunigt. Die Digitalisierung bilateraler Lehrveranstaltungen über Blended-Synchronous-Learning (Beatty, 2019) bietet innovative Möglichkeiten, um in bilateralen Studierenden- oder ForscherInnen-Teams in Interaktion zu treten – ohne dabei den eigenen Campus zu verlassen. In Passau wurden derartig digital gestützte Joint-Formate in Kooperation mit unseren Partner*innen der Lehrkräftebildung in Israel und Japan erprobt und weiterentwickelt, wobei ein Pilot-Format in Kooperation mit den Gordon College of Education in Haifa in das Erasmus+-Projekt „WILLIAM - Internationalization at Home“ integriert wurde.