Projekt zu Auslandsschularbeit
Deutsche Auslandsschulen: Lehrkräfte im Auslandseinsatz
Warum gehen Lehrkräfte ins Ausland? Auf welche Schwierigkeiten stoßen sie bei der Rückkehr? Die Passauer Erziehungswissenschaftlerin Prof. Dr. Jutta Mägdefrau trägt systematisch die Forschung zur Arbeit deutscher Lehrkräfte im Ausland zusammen - die Max-Träger-Stiftung fördert das Projekt.
Lehrkräfte, die sich für einen Einsatz an deutschen Schulen im Ausland entscheiden, sind vorliegenden eigenen Untersuchungen zufolge aufgeschlossen, innovativ und motiviert. Das hat Prof. Dr. Jutta Mägdefrau, Inhaberin des Lehrstuhls für Erziehungswissenschaften mit Schwerpunkt empirische Lehr-/Lernforschung an der Universität Passau in einer Studie herausgefunden (Mägdefrau & Genkova 2013). Es gibt aber noch viele Leerstellen in der Forschung.
Die Motive für einen Auslandsaufenthalt und die Schwierigkeiten bei der Rückkehr sind bislang nicht umfassend erforscht: Denn die deutsche Auslandsschularbeit gehört zu den wenig untersuchten Feldern in der deutschen Schul-, Unterrichts- und Lehrerforschung. In dem neuen Projekt "Deutsche Auslandsschularbeit im Spiegel der Forschung" sammelt Prof. Dr. Mägdefrau systematisch, welche Befunde es bereits gibt und welche Bereiche noch erforscht werden müssen. Die Max-Träger-Stiftung unterstützt das Vorhaben.
Schulen im Ausland für deutsche Familien
Das Bundesinnenministerium fördert weltweit 140 Deutsche Auslandsschulen. Gegründet wurden sie für Familien, die sich berufsbedingt im Ausland befinden, Beschäftigte deutscher Botschaften oder Unternehmen etwa. Heute sind es etwa ein Viertel Schülerinnen und Schüler mit deutschem Pass, die an den Auslandsschulen unterrichtet werden. Gemeinsam mit Kindern anderer Nationen lernen sie für Abschlüsse, wie sie an jeder deutschen Regelschule erworben werden können.
Deutsche Lehrkräfte können sich für einen Einsatz an diesen Schulen bewerben. Häufig ist der Aufenthalt im Ausland zunächst auf ein Jahr befristet. Die Lehrkräfte können ihre Familien mitnehmen. Dennoch hätten bisherige Untersuchungen gezeigt, dass es ein Problem mit Vertragsabbrüchen gebe, erklärt Prof. Dr. Mägdefrau. "Viele gehen mit falschen Erwartungen ins Ausland." Es mache einen Unterschied, in einem Land Urlaub zu machen, oder im dortigen Alltag zurechtkommen zu müssen. Auf Schwierigkeiten stoßen die Rückkehrerinnen und Rückkehrer auch zu Hause: So wird das Potential der Lehrkräfte mit Auslandserfahrung oft wenig für Schulentwicklungsprozesse genutzt. Aber auch über diese Frage liegen praktisch keine Forschungsergebnisse vor.
Zusammenschau der Forschungen zur Auslandsarbeit
In vier Monaten erarbeitet Prof. Dr. Mägdefrau zusammen mit ihrer Mitarbeiterin, Frau Monika Wolff, einen Überblick zum aktuellen Stand der Forschung: Die Wissenschaftlerinnen tragen die vorliegende Forschung systematisch zusammen, werten diese aus und bereiten sie für wissenschaftliche Weiterverwendung auf.
Projektleitung an der Universität Passau | Prof. Dr. Jutta Mägdefrau (Lehrstuhl für Erziehungswissenschaft mit Schwerpunkt empirische Lehr-/Lernforschung) |
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Laufzeit | 01.05.2017 - 31.08.2017 |
Mittelgeber | Max-Traeger-Stiftung |
Projektnummer | 5108-2017 |
Themenfelder | Pädagogik allgemein, Interkulturelle Pädagogik |