Öffentliche Ringvorlesung: 10 Minuten Soziologie
Das Programm der Soziologie ist: das Soziale zu verstehen und zu erklären. Dabei zeichnet sie sich durch eine Vielfalt theoretischer Ansätze, empirischer Gegenstände und konzeptioneller Zielsetzungen aus. Die Reihe „10 Minuten Soziologie“ sieht diese Heterogenität als Stärke. So wie es für die Betrachtung der modernen Gesellschaft keinen „Archimedischen Punkt“ (Luhmann) gibt – also keine Beobachtungsperspektive, von der aus der Soziale > von außen< oder >objektiv< beobachtbar wäre -, trägt auch die Disziplin diesem Umstand der modernen Gesellschaft als einer Welt ohne letzte Wahrheit Rechnung. Sie kehrt sich weder von der Welt ab, noch proklamiert sie in einem kontrafaktischen Duktus absolute Wahrheiten. Stattdessen bietet die Soziologie Beobachtungsmöglichkeiten an, die es erlauben: zu erklären und zu verstehen. Der soziologische Blick sensibilisiert dabei für ein Auch-anders-möglich-Sein sozialer Tatsachen.
Die Beiträge des Bandes der Reihe „10 Minuten Soziologie“ nähern sich dem jeweiligen Gegenstand begrifflich aus unterschiedlichen Perspektiven und wenden das gewonnene Verständnis jeweils auf einen spezifischen Fall an. Im Mittelpunkt steht dabei die analytische Denkbewegung, also: ein theoretisches Konzept auf einen empirischen Gegenstand zu beziehen und diesen damit neu zu verstehen und zu erklären.
Die Kurz-Vorträge dauern zehn Minuten und sollen ein Denk-Impuls sein. „Ich möchte den Besucherinnen und Besuchern Denkanregungen geben, die sie dann in ihrer Mittagspause weiter diskutieren können“, so Prof. Dr. Henkel – Fragen im Plenum gibt es nach den Vorlesungen daher nicht. Die Vortragenden kommen aus verschiedenen Fachrichtungen, neben der Soziologie beispielsweise aus den Kulturwissenschaften, den digitalen Geisteswissenschaften und der Politikwissenschaft.