Länderübersicht
Festland Südostasien
Myanmar ist das größte Land in Festland-Südostasien. Es ist reich an Boden- und kulturellen Schätzen und eine der ethnisch vielfältigsten Gesellschaften der Welt. Ehemals Königreich, britische Kolonie, dann langjährige Militärdiktatur mit vielen ethnischen Konflikten, befindet sich das Land seit 2011 in einem Demokratisierungs- und Friedensprozess, der noch mit zahlreichen gesellschaftlichen und politischen Problemen zu ringen hat.
Kulturell vom Buddhismus und vom Reisanbau geprägt, ist Thailand inzwischen eine aufstrebende Industrienation. Sozial, kulturell und politisch befindet sich vieles im Wandel. Als “Land des Lächelns” vermarktet, ist es heute zum Land der politischen Polarisierung zwischen “Gelb-” und “Rothemden” geworden.
Laos ist das einzige Binnenland in Südostasien. Zwar wird es oft als "Land der Langsamkeit" oder auch "zeitloses Land, in dem die Uhren noch langsamer ticken" umschrieben, aber man merkt schnell, dass die Globalisierung auch vor Laos nicht Halt macht. Das Land befindet sich in einem rasanten Veränderungsprozess.
Kambodscha ist stolz auf seine tausendjährige Kultur. Das Erbe der angkorianischen Hochkultur spiegelt sich allerorts wider. Traditionen und buddhistische Werte sind lebendig, doch Jahrzehnte des Krieges, Bürgerkrieges und Völkermordes lasten schwer auf der Nation. Heute ist Kambodscha stabil, aber Demokratie existiert nur auf dem Papier.
Insulares Südostasien
Malaysia ist mehrheitlich muslimisch und wird autoritär regiert. Trotzdem ist das Land weltoffen und vor allem in den Städten multikulturell. Obwohl regelmäßig Wahlen abgehalten werden, in denen die Opposition zuletzt sogar eine Stimmenmehrheit bekam, ist es noch politisch stabil. Malaysia gilt ökonomisch und politisch als eines der stabilsten Länder Südostasiens, in dem die Konvergenz von Tradition und Moderne, Islam und Kapitalismus propagiert wird.
Der Stadtstaat ist der wirtschaftliche Dreh- und Angelpunkts Südostasiens und einer der wichtigsten Finanzplätze Asiens. Singapur ist ein multiethnischer Staat, in welchem Chinesen, Malaien und Inder die größten Bevölkerungsteile stellen.
Das heutige Staatsgebiet Bruneis stellt den Rest eines in historischer Zeit weit größeren Sultanates dar, das zwischen dem 16. und dem 19. Jahrhundert in etwa die komplette Nordküste von Borneo dem Herrschaftsbereich des Sultans von Brunei zuordnete. Bruneis Wirtschaft profitiert heute von enormen Erdgasfeldern und Erdölvorkommen, die dem Staat eines der höchsten Bruttoinlandsprodukte der Welt verschaffen.
Die Republik Indonesien erstreckt sich über eine Ausdehnung von 5100 km. Ethnisch und kulturell ist Indonesien sehr vielfältig. 88% der 264 Millionen IndonesierInnen sind Muslime. Indonesien ist seit 1998 eine Demokratie. Das derzeit hohe Wirtschaftswachstum geht häufig auf Kosten der Umwelt.
Die seit dem 4. Juli 1946 unabhängige Republik der Philippinen rangiert mit einer Bevölkerung von 103 Millionen Einwohnern weltweit auf Platz 12 der bevölkerungsreichsten Länder. Etwa 12 Millionen Filipinos arbeiten und leben im Ausland und tragen mit ihren Geldüberweisungen in entscheidendem Maße zur Entwicklung ihrer Heimat bei.
Der junge Staat zwischen Indonesien und Australien verfügt zwar über Öl- und Gasvorkommen, dennoch gehört er zu den am wenigsten entwickelten Ländern. Die Hauptstadt Dili präsentiert sich weltoffen. Auch im ländlichen Raum, der bestimmt ist von Subsistenzwirtschaft, ist ein gesellschaftlicher Aufbruch spürbar.
Wirtschaftsgemeinschaft südostasiatischer Länder
Die ASEAN (Association of South East Asian Nations) ist eine Wirtschaftsgemeinschaft südostasiatischer Länder, die sich am 8.8.1967 in Bangkok zusammenschloss. Die Gründungsmitglieder waren Indonesien, Malaysia, Philippinen, Singapur und Thailand. Später hinzu kamen Brunei (1984), Vietnam (1995), Myanmar und Laos (1997) sowie Kambodscha (1999). Seitdem besteht die ASEAN aus 10 Mitgliedstaaten. Ost-Timor hat 2006 den Beitritt beantragt, dem aber bisher nicht stattgegeben wurde. Wichtige Ziele der ASEAN sind die Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung der Mitgliedsstaaten und die Stärkung der politischen Stabilität innerhalb der Region.