Forschungsprojekte - Prof. Dr. Henkel
Die Forschung am Lehrstuhl verbindet eine reflexive Perspektive auf den Zusammenhang von Wissenschaft, Technik und Gesellschaft mit einer empirisch-sozialwissenschaftlichen Forschung, insbesondere zu Materialität, Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Übergeordnetes Forschungsanliegen ist die Untersuchung gesellschaftlichen Wandels mit Blick auf Verantwortungsverhältnisse sowie Anforderungen an Regulierung.
Aktuelle Projekte
Integration durch Vertrauen
Frühpädagogische Angebote spielen eine entscheidende Rolle für eine gelingende Integrationspolitik. Für diese Angebote bedarf es jedoch des Vertrauens der Eltern. Was sind die Bedingungen des Vertrauensaufbaus?
Das kooperative Forschungs- und Transferprojekt zielt darauf ab, explorativ und subjektorientiert zu erforschen, wie geflüchtete Eltern 0-5-jähriger Kinder innerhalb verschiedener Kontexte Experten- und Systemvertrauen gegenüber frühpädagogischen Angeboten aufbauen, um hierdurch kontextübergreifende und kontextspezifische Bedingungen dieses Vertrauensaufbaus zu identifizieren und in Fort- und Weiterbildungsmodule überführen zu können.
Für eine gelingende Integrationspolitik gegenüber geflüchteten Familien spielen frühpädagogische Angebote eine entscheidende Rolle. Das gilt in bildungspolitischer Hinsicht (Bildungsauftrag frühpädagogischer Angebote), arbeitsmarktpolitischer Hinsicht (Betreuungsauftrag frühpädagogischer Angebote) und gesellschafts- und sozialpolitischer Hinsicht (Erziehungsauftrag frühpädagogischer Angebote).
Damit geflüchtete 0-5-jährige Kinder frühpädagogische Angebote in Anspruch nehmen können, bedarf es jedoch zunächst des Vertrauensaufbaus ihrer geflüchteten Eltern, welcher im Vergleich zum Vertrauensaufbau nicht geflüchteter Eltern deutlich voraussetzungsreicher ist. Denn in aller Regel sind diese Eltern mit ihren Kindern aus Gebieten nach Deutschland geflohen, in denen öffentliche Institutionen generell als eine bedrohliche Größe in Erscheinung treten und/oder frühpädagogische Angebote weitgehend unbekannt sind. Die Flucht als biographische Krisenerfahrung verschärft zudem anzunehmenderweise die subjektiv empfundene Riskanz von Vertrauensaufbauprozessen. Nun stehen diese Menschen vor der Herausforderung, die von ihnen durch Flucht geretteten eigenen Kinder in einer ihnen noch weitgehend unvertrauten Gesellschaft außerfamilial bilden, betreuen und erziehen zu lassen - kurz: das vermutlich Wertvollste, das sie aus ihrer Heimat retten konnten, einer noch weitgehend unbekannten Öffentlichkeit „anzuvertrauen".
Das kooperative Forschungs- und Transferprojekt zielt darauf ab, explorativ und subjektorientiert zu erforschen, wie geflüchtete Eltern 0-5-jähriger Kinder innerhalb verschiedener Kontexte Experten- und Systemvertrauen gegenüber frühpädagogischen Angeboten aufbauen, um hierdurch kontextübergreifende und kontextspezifische Bedingungen dieses Vertrauensaufbaus zu identifizieren und in Fort- und Weiterbildungsmodule überführen zu können.
Das Gesamtprojekt beinhaltet fünf Teilforschungsprojekte und ein Teilprojekt für den Praxistransfer. Innerhalb der Teilprojekte 1-3 werden mithilfe qualitativer Forschungsmethoden Vertrauensaufbauprozesse geflüchteter Eltern innerhalb der Kontexte „Digitale Medien", „Soziale Dienste" und „Ehrenamtliche Flüchtlingshilfe" untersucht. Das vierte Teilprojekt untersucht dazu querliegend Praktiken des elterlichen Vertrauensaufbaus ethnographisch. Das fünfte Teilprojekt verschaltet die genannten vier Teilprojekte im Zuge einer breit angelegten quantitativen Fragebogenerhebung zum Vertrauensaufbau geflüchteter Eltern gegenüber frühpädagogischen Angeboten. Die damit identifizierten Bedingungen des Vertrauensaufbaus werden im Rahmen des sechsten Teilprojekts zum Praxistransfer in Fort- und Weiterbildungsmodule überführt, welche flexibel kombinierbar sind und damit einem jeweils bereichsspezifischen Kompetenzausbau von Personen und Organisationen dienen, die mit geflüchteten Eltern in Kontakt stehen oder treten wollen. Insgesamt zielt das Projekt darauf, die Chancen geflüchteter Eltern 0-5-jähriger Kinder auf vertrauensvolle Zugänge zu frühpädagogischen Angeboten in Niedersachsen gerechter gestalten zu können.
Projektbeteiligte:
- Sandermann, Philipp (Wissenschaftliche Projektleitung)
- Friedrichs-Liesenkötter, Henrike (Wissenschaftliche Projektleitung)
- Henkel, Anna (Wissenschaftliche Projektleitung)
- Münch, Sybille (Wissenschaftliche Projektleitung)
- Husen, Onno (Wissenschaftliche Projektleitung)
- Kakar, Hila (Projektmitarbeiter*in)
- Siede, Anna (Projektmitarbeiter*in)
- Schwenker, Vanessa Sophia (Projektmitarbeiter*in)
- Wenzel, Laura (Projektmitarbeiter*in)
- Winkel, Marek (Projektmitarbeiter*in)
- Professur für Sozialpädagogik
- Juniorprofessur für Bildungswissenschaften, insbesondere Bildung mit digitalen Medien
- Professur für Kultur- und Mediensoziologie
- Juniorprofessur für Theory of Public Policy
- Zentrum für Demokratieforschung
- Institut für Politikwissenschaft
- Institut für Bildungswissenschaft
Projektleitung an der Universität Passau | Prof. Dr. Anna Henkel (Lehrstuhl für Soziologie mit Schwerpunkt Techniksoziologie und nachhaltige Entwicklung) |
---|---|
Laufzeit | 01.02.2019 - 31.01.2022 |
Mittelgeber | Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur |
Themenfelder | Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften |
Dimensionen der Sorge
Im Forschungsschwerpunkt werden Sorgeverhältnisse in soziologischer, philosophischer oder praktisch theologischer Perspektive untersucht: Wie manifestiert sich die Sorge als existentielle Konstante des Menschen?
Weitere Informationen zum Forschungsschwerpunkt ...
Abgeschlossene Projekte
Integration durch Vertrauen
Frühpädagogische Angebote spielen eine entscheidende Rolle für eine gelingende Integrationspolitik. Für diese Angebote bedarf es jedoch des Vertrauens der Eltern. Was sind die Bedingungen des Vertrauensaufbaus?
Das kooperative Forschungs- und Transferprojekt zielt darauf ab, explorativ und subjektorientiert zu erforschen, wie geflüchtete Eltern 0-5-jähriger Kinder innerhalb verschiedener Kontexte Experten- und Systemvertrauen gegenüber frühpädagogischen Angeboten aufbauen, um hierdurch kontextübergreifende und kontextspezifische Bedingungen dieses Vertrauensaufbaus zu identifizieren und in Fort- und Weiterbildungsmodule überführen zu können.
Für eine gelingende Integrationspolitik gegenüber geflüchteten Familien spielen frühpädagogische Angebote eine entscheidende Rolle. Das gilt in bildungspolitischer Hinsicht (Bildungsauftrag frühpädagogischer Angebote), arbeitsmarktpolitischer Hinsicht (Betreuungsauftrag frühpädagogischer Angebote) und gesellschafts- und sozialpolitischer Hinsicht (Erziehungsauftrag frühpädagogischer Angebote).
Damit geflüchtete 0-5-jährige Kinder frühpädagogische Angebote in Anspruch nehmen können, bedarf es jedoch zunächst des Vertrauensaufbaus ihrer geflüchteten Eltern, welcher im Vergleich zum Vertrauensaufbau nicht geflüchteter Eltern deutlich voraussetzungsreicher ist. Denn in aller Regel sind diese Eltern mit ihren Kindern aus Gebieten nach Deutschland geflohen, in denen öffentliche Institutionen generell als eine bedrohliche Größe in Erscheinung treten und/oder frühpädagogische Angebote weitgehend unbekannt sind. Die Flucht als biographische Krisenerfahrung verschärft zudem anzunehmenderweise die subjektiv empfundene Riskanz von Vertrauensaufbauprozessen. Nun stehen diese Menschen vor der Herausforderung, die von ihnen durch Flucht geretteten eigenen Kinder in einer ihnen noch weitgehend unvertrauten Gesellschaft außerfamilial bilden, betreuen und erziehen zu lassen – kurz: das vermutlich Wertvollste, das sie aus ihrer Heimat retten konnten, einer noch weitgehend unbekannten Öffentlichkeit „anzuvertrauen“.
Das kooperative Forschungs- und Transferprojekt zielt darauf ab, explorativ und subjektorientiert zu erforschen, wie geflüchtete Eltern 0-5-jähriger Kinder innerhalb verschiedener Kontexte Experten- und Systemvertrauen gegenüber frühpädagogischen Angeboten aufbauen, um hierdurch kontextübergreifende und kontextspezifische Bedingungen dieses Vertrauensaufbaus zu identifizieren und in Fort- und Weiterbildungsmodule überführen zu können.
Das Gesamtprojekt beinhaltet fünf Teilforschungsprojekte und ein Teilprojekt für den Praxistransfer. Innerhalb der Teilprojekte 1-3 werden mithilfe qualitativer Forschungsmethoden Vertrauensaufbauprozesse geflüchteter Eltern innerhalb der Kontexte „Digitale Medien“, „Soziale Dienste“ und „Ehrenamtliche Flüchtlingshilfe“ untersucht. Das vierte Teilprojekt untersucht dazu querliegend Praktiken des elterlichen Vertrauensaufbaus ethnographisch. Das fünfte Teilprojekt verschaltet die genannten vier Teilprojekte im Zuge einer breit angelegten quantitativen Fragebogenerhebung zum Vertrauensaufbau geflüchteter Eltern gegenüber frühpädagogischen Angeboten. Die damit identifizierten Bedingungen des Vertrauensaufbaus werden im Rahmen des sechsten Teilprojekts zum Praxistransfer in Fort- und Weiterbildungsmodule überführt, welche flexibel kombinierbar sind und damit einem jeweils bereichsspezifischen Kompetenzausbau von Personen und Organisationen dienen, die mit geflüchteten Eltern in Kontakt stehen oder treten wollen. Insgesamt zielt das Projekt darauf, die Chancen geflüchteter Eltern 0-5-jähriger Kinder auf vertrauensvolle Zugänge zu frühpädagogischen Angeboten in Niedersachsen gerechter gestalten zu können.
Projektbeteiligte:
- Sandermann, Philipp (Wissenschaftliche Projektleitung)
- Friedrichs-Liesenkötter, Henrike (Wissenschaftliche Projektleitung)
- Henkel, Anna (Wissenschaftliche Projektleitung)
- Münch, Sybille (Wissenschaftliche Projektleitung)
- Husen, Onno (Wissenschaftliche Projektleitung)
- Kakar, Hila (Projektmitarbeiter*in)
- Siede, Anna (Projektmitarbeiter*in)
- Schwenker, Vanessa Sophia (Projektmitarbeiter*in)
- Wenzel, Laura (Projektmitarbeiter*in)
- Winkel, Marek (Projektmitarbeiter*in)
- Professur für Sozialpädagogik
- Juniorprofessur für Bildungswissenschaften, insbesondere Bildung mit digitalen Medien
- Professur für Kultur- und Mediensoziologie
- Juniorprofessur für Theory of Public Policy
- Zentrum für Demokratieforschung
- Institut für Politikwissenschaft
- Institut für Bildungswissenschaft
Projektleitung an der Universität Passau | Prof. Dr. Anna Henkel (Lehrstuhl für Soziologie mit Schwerpunkt Techniksoziologie und nachhaltige Entwicklung) |
---|---|
Laufzeit | 01.02.2019 - 31.01.2022 |
Mittelgeber | Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur |
Themenfelder | Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften |
VERA
Zielsetzung des Fokusprojekts „Reflexive Responsibilisierung. Verantwortung für nachhaltige Entwicklung“ war die vergleichende genealogische und praxeologische Untersuchung unterschiedlicher Transformationsszenarien und damit verknüpfter Transformationsprogramme, die Ambivalenzen und daraus resultierende soziale wie politische Konsequenzen explizit in den Blick nimmt und reflexiv auf bestehende Nachhaltigkeitskonzepte bezieht.