Johannes F. Burow
Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand
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Johannes Frederik Burow ist seit 2021 wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand am Lehrstuhl für Soziologie mit Schwerpunkt Techniksoziologie und nachhaltige Entwicklung der Universität Passau. Seine Promotion wird im Promotionsschwerpunkt „Dimensionen der Sorge“ des Evangelischen Studienwerks Villigst gefördert. Zuvor studierte er, nach mehrjähriger Tätigkeit als Produktionsleiter für Kinospielfilme, von 2016-2020 das Studium Individuale an der Leuphana Universität Lüneburg und dies seit 2018 als Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes. Anfang 2022 erschien seine Monographie „Beieinander an getrennten Orten“ zu leiblicher Interaktion in Videokonferenzen. Er forscht und lehrt zu diversen Digitalisierungsfeldern wie: (Sozial-)Robotik, Künstliche Intelligenz, Human-Computer-Interaction, digitale Arbeit oder Videokonferenzen.
Monographie
Burow, Johannes Frederik. 2022. Beieinander an getrennten Orten. Leibliche Interaktion in Videokonferenzen. Dimensionen der Sorge, Bd. 7. Baden-Baden: Nomos. doi.org/10.5771/9783748931317
Beiträge in Sammelbänden
Burow, Johannes Frederik. 2023. Atmosphären in Videokonferenzen. Schmitz‘ Atmosphären-Konzept zur Analyse digital vermittelter Interaktion. In Polarisierte Welten. Verhandlungen des 41. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie 2022, Bd. 41, Hrsg. Paula-Irene Villa. https://publikationen.soziologie.de/index.php/kongressband_2022/article/view/1681
Burow, Johannes Frederik 2023. Sorge in Zeiten der Robotik. Zur Erweiterung einer transhumanen Sorgekonzeption. In Zeit und Sorge. Dimensionen der Sorge, Bd. 8, Hrsg. M. Bitzer u.a., 189-205. Baden-Baden: Nomos. https://doi.org/10.5771/9783748936749-189
Bitzer, Melanie, Isabelle Bosbach, Johannes F. Burow, Laura Brand, Christian Ehrens, Mareike Hoffmann, Jana John, Olga Kedenburg, Julia Sellig und Lisa Stiller. 2023. Einleitung: Zeit und Sorge. Eine Verhältnisbestimmung. In Zeit und Sorge, Hrsg. M. Bitzer u.a., 11-28. Baden-Baden: Nomos. https://doi.org/10.5771/9783748936749-11
Burow, Johannes Frederik. 2022. New Phenomenology as Perspective for HRI (Position Paper, online only). In Workshop Re-Configuring Human-Robot Interaction. Veranstalter A. Bischof, E. Hornecker, A. L. Krummheuer und M. Rehm. „ACM/IEEE International Conference on Human-Robot Interaction“. https://medien.informatik.tu-chemnitz.de/reconfig-hri/files/2022/03/07_Burow.pdf
Burow, Johannes Frederik. 2021. Sozialkonstruktivismus. Verantwortung in der Konstruktion von sozialen Robotern. In 10 Minuten Soziologie: Verantwortung. Hrsg. A. Henkel, 167-182. Bielefeld: transcript Verlag. https://doi.org/10.14361/9783839451120-011
Burow, Johannes Frederik. 2019. The Next Step. Können digitale Entitäten als eine neue Stufe im Sinne der Philosophischen Anthropologie Helmuth Plessners verstanden werden? In Mensch und Welt im Zeichen der Digitalisierung. Perspektiven der Philosophischen Anthropologie Plessners. Dimensionen der Sorge, Bd. 3. Hrsg. J. F. Burow u.a., 209-228. Baden-Baden: Nomos. https://doi.org/10.5771/9783845293226-209
Burow, Johannes Frederik, Lou-Janna Daniels, Anna-Lena Kaiser, Clemens Klinkhamer, Josefine Kulbatzki, Yannick Schütte und Anna Henkel. 2019. Einleitung. In Mensch und Welt im Zeichen der Digitalisierung. Perspektiven der Philosophischen Anthropologie Plessners, Hrsg. J. F. Burow u.a., 9-15. Baden-Baden: Nomos. https://doi.org/10.5771/9783845293226-1
Burow, Johannes Frederik. 2019. Glossar der Tagung. Grundbegriffe der Philosophischen Anthropologie Plessners. In Mensch und Welt im Zeichen der Digitalisierung. Perspektiven der Philosophischen Anthropologie Plessners, Hrsg. J. F. Burow u.a., 271-274. Baden-Baden: Nomos. https://doi.org/10.5771/9783845293226-271
Burow, Johannes Frederik. 2018. Zwischen Selbstfindung und Selbstoptimierung - das Studium Individuale aus der Perspektive eines Studierenden. In Die Rolle der Universität in Wissenschaft und Gesellschaft im Wandel. Hrsg. A. Henkel, S. Hobuß, C. Jamme & U. Wuggenig, 56-59. Berlin: Pro Business.
Herausgeberschaft
Bitzer, M., I. Bosbach, L. Brand, J. F. Burow, C. Ehrens, M. Hoffmann, J. John, O. Kedenburg, J. Sellig, L. Stiller, A. Henkel, I. Karle und M. H. Werner (Hrsg.). 2023. Zeit und Sorge. Dimensionen der Sorge, Bd. 8. Baden-Baden: Nomos. https://doi.org/10.5771/9783748936749
Burow, J. F., L.-J. Daniels, A.-L. Kaiser, C. Klinkhamer, J. Kulbatzki, Y. Schütte, A. Henkel (Hrsg.). 2019. Mensch und Welt im Zeichen der Digitalisierung. Perspektiven der Philosophischen Anthropologie Plessners. Dimensionen der Sorge, Bd. 3. Baden-Baden: Nomos. https://doi.org/10.5771/9783845293226
Vorträge
09/02/2023: „Beieinander an getrennten Orten. Interaktion in Videokonferenzen“. Impulsvortrag mit Diskussion (Wissenschaftskommunikation) im Rahmen der verlagsinternen Vortragsreihe „Nomos Update“, Nomos Verlagsgesellschaft, (Online) Baden-Baden.
08/12/2022: „Der Leib als Untersuchungsgegenstand. ‚Einleibung‘ als Perspektive auf transhumane Sorge-Interaktionen“. Impulsvortrag zum Workshop „(Un)versehrte Leiblichkeit erforschen“ beim Graduiertenkolleg Geschlecht als Erfahrung. Konstitution und Transformation gesellschaftlicher Existenzweisen, Universität Bielefeld.
27/10/2022: „Du, Roboter*in. Sozialrobotik in der Extremsituation Sorge“. Einführungsvortrag als Postersession im Rahmen der Tagung „Sorge und Resilienz. Perspektiven auf theoretische und empirische Bezüge zwischen Sorge und Resilienz im interdisziplinär-projektübergreifenden Vergleich“, Jahrestagung des Promotionsschwerpunkts Dimensionen der Sorge, Haus Villigst, Schwerte.
28/09/2022: “Beieinander an getrennten Orten – Atmosphären in Videokonferenzen”. Beitrag zur Ad-Hoc-Gruppe „Elemente des Atmosphärischen: Zur Greifbarkeit ungreifbarer Körperphänomene in polarisierten Welten“ beim 41. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS), Universität Bielefeld.
11/03/2022: “New Phenomenology as Perspective for HRI”. Beitrag und Paper zum Workshop “Re-Configuring Human-Robot Interaction” auf der „ACM/IEEE International Conference on Human-Robot Interaction (HRI2022)”, Online (Originally Sapporo, Hokkaido, Japan).
30/09/2021: „Du, Roboter*in. Sozialrobotik in der Extremsituation Sorge“. Postersession im Rahmen der Tagung „Zeit. Idealtypen und Perspektiven gegenwärtigen Zukunftsbezugs“, Jahrestagung des Promotionsschwerpunkts Dimensionen der Sorge, Haus Villigst, Schwerte.
03/12/2020: „Leib-Räume in Videokonferenzen“. Beitrag zur Tagung „Anwesenheit, Kommunikation und Interaktion im Raum der Digitalisierung“, 2. Tagung des AK Digitalisierung und Soziologische Theorie (DGS), Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG), Berlin.
11/02/2019: Planung, Programm und Moderation einer Booklaunch-Veranstaltung (Wissenschaftskommunikation) zum Sammelband „Mensch und Welt im Zeichen der Digitalisierung“, bar blaenk, Lüneburg.
04/04/2018: „Das Studium Individuale aus der Perspektive eines Studierenden“. Teilnahme an öffentlicher Podiumsdiskussion „Zur Rolle der Universität in Wissenschaft und Gesellschaft im Wandel“, Leuphana Universität, Lüneburg
18/01/2018: „The Next Step. Können digitale Entitäten als eine neue Stufe im Sinne der Philosophischen Anthropologie Helmuth Plessners verstanden werden?“. Beitrag zu und Co-Veranstalter der Tagung „Mensch und Welt im Zeichen der Digitalisierung“, Leuphana Universität, Lüneburg.
seit 02/2022: Universität Passau – Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Soziologie mit Schwerpunkt Techniksoziologie und nachhaltige Entwicklung
seit 01/2021: Universität Passau – Promotion im Fach Sozialwissenschaften zum Thema: „Du, Roboter*in. Sozialrobotik in der Extremsituation Sorge“
09/2019-09/2020: Leuphana Universität, Lüneburg – Studentische Hilfskraft und Tutor im „Collaborative Research Project“ und im Modul „Wissenschaftliche Methoden“ am Leuphana College
06/2018-09/2019: Leuphana Universität, Lüneburg – Studentische Hilfskraft am Institut für Soziologie und Kulturorganisation (Prof. Anna Henkel)
10/2016-09/2020: Leuphana Universität, Lüneburg – Bachelor of Arts, Studium Individuale mit Schwerpunkten auf Soziologie und Digitalisierung
11/2013-03/2015: PM8 Projekt Marke GmbH – Projektmanager und Texter für Marketing
02/2007-01/2014: versch. Produktionsfirmen – Produktionsleiter und andere Rollen in der Produktionsabteilung bei 20 Kino- und TV-Spielfilmen
01/2007-12/2009: art|Kustik GbR – Gesellschafter. Musikmanagement, Marketing, Events
Mitgliedschaften
- Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS)
- Sektion „Soziologische Theorie“ der DGS
- Gesellschaft für Neue Phänomenologie e.V.
- Diskussionskreis Neue Phänomenologie (DKNP)
Gutachtertätigkeit
- Zeitschrift für Soziologie
- International Journal of Social Robotics
Förderungen und Auszeichnungen
seit 06/2021: Promotionsstipendiat des Evangelischen Studienwerk Villigst im Promotionsschwerpunkt „Dimensionen der Sorge“
10/2018-09/2020: Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes (Grundstudium)
Links
Profil Researchgate https://www.researchgate.net/profile/Johannes_Burow
Profil Academia https://independent.academia.edu/JohannesFrederikBurow
Profil LinkedIn https://www.linkedin.com/in/johannes-burow/
- Arbeitstitel der Dissertation: "Du, Roboter*in. Sozialrobotik in der Extremsituation Sorge"
- Leibphänomenologie
- Philosophische Anthropologie
- Sozialkonstruktivismus
- Human Robot Interaction
- Künstliche Intelligenz
Du, Roboter*in. Sozialrobotik in der Extremsituation Sorge
Zusammenfassung des Dissertationsvorhabens
Schritt für Schritt halten soziale Roboter*innen Einzug in den menschlichen Alltag und es ist längst ‚normal‘, sich mit Chatbots wie Siri oder Alexa zu unterhalten. In Zeiten des demographischen Wandels und des damit einhergehenden ‚Pflegenotstands‘ sowie einer allgemeinen (auch politisch geförderten) Technisierung und Algorithmisierung der Gesellschaft wird auch gerade für Sorge-Kontexte zunehmend Sozialrobotik konzeptualisiert und realisiert: bspw. ein Chatbot, der Kindern in Notsituationen vertrauensvoll Unterstützungsangebote vermittelt, interaktive Spielzeugroboter*innen, die Betreuungs- und Erziehungsaufgaben übernehmen, Liebe gebende Partnerroboter*innen und fürsorgliche Pflegeroboter*innen.
Der Kontext Sorge stellt dabei die Interaktionsfähigkeit von Roboter*innen vor eine Extremsituation, wird doch für Sorge-Situationen ein besonders hohes Maß an Menschlichkeit und Empathiefähigkeit insinuiert. Gleichzeitig legen empirische Ergebnisse nahe, dass im Sorge-Kontext transhumane Interaktion stattfindet, und Menschen Roboter*innen leiblich näherkommen und versucht sind ‚Du‘ zu ihnen zu sagen.
Derlei Situationen lassen sich mit klassischen soziologischen Interaktionstheorien schwer behandeln, da diese Subjekte oder Akteure voraussetzen. Die Thematisierung ist allerdings unter Anwendung der leibphänomenologischen Theorie von Hermann Schmitz und durch empirische Untersuchung von Sorge-Robotik möglich: So fragt das Dissertationsvorhaben, ob und wie – in der Extremsituation Sorge – Menschen mit Roboter*innen interagieren können oder möchten. Es ist davon auszugehen, dass die reine Verkörperung von Roboter*innen nicht ausreicht, um für Menschen ‚da zu sein‘, und somit ist kritisch zu untersuchen, ob und wenn ja, unter welchen Bedingungen Roboter*innen in der Lage sind, für Menschen zu sorgen.
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