Elis Eichener
Promotionsprojekt: " Sorge um die Seele. Zur Wiedergewinnung des Seelenbegriffs in der Seelsorge. "
Für viele Menschen ist die Seelenvorstellung tröstlich, insbesondere im Kontext von Sterben und Tod. Doch wurde der Seelenbegriff in der wissenschaftlichen Theologie vor allem im 20. Jahrhundert scharf kritisiert. Dies hatte problematische Konsequenzen für die Praxis der Seelsorge. Wird die Seelenvorstellung, beispielsweise in der Trauerbegleitung, als theologisch falsch eingeschätzt, führt dies in der Seelsorge zu mangelnder Anschlussfähigkeit und begrenzter Empathie- und Sprachfähigkeit.
Ausgehend von diesem Befund möchte das Dissertationsprojekt den Seelenbegriff unter den zeitgenössischen geistesgeschichtlichen Bedingungen reformulieren. Dabei spielen neben praktisch-theologischen auch exegetische, philosophische und systematisch-theologische Herangehensweisen eine Rolle. Die Ausgangsthese der Untersuchung ist dabei, dass die Verabschiedung des Seelenbegriffs nicht nur in seelsorgerlicher, sondern auch theologischer Hinsicht zu hinterfragen ist. Zugleich werden Pfarrerinnen und Pfarrer mit einem neu plausibilisierten Seelenbegriff dazu ermutigt, in ihrer Sorge um die Seele die Rede von der Seele zu würdigen und an sie anzuknüpfen.
Elis Eichener hat Evangelische Theologie an der Ruhr-Universität Bochum studiert, wo er nun auch promoviert.